Universität Kassel entdeckt elektrische Spannung als Corona-Killer | hessenschau.de | die Gesellschaft

2021-12-02 02:16:03 By : Mr. Lee Wang

Gepostet am 20.09.21 um 21:05 Uhr

Ein Forscherteam der Universität Kassel hat herausgefunden, dass Coronaviren mit elektrischer Spannung unschädlich gemacht werden können. Das Verfahren ist sehr vielversprechend – ein Patent wurde bereits angemeldet.

Von Sina Philipps und Michael Przibilla

Coronaviren haben eine große Schwachstelle: das Spike-Protein, also die Stacheln an der Oberfläche. Das Protein reagiert sehr empfindlich auf elektrische Spannungen, wie Martin Garcia von der Universität Kassel herausgefunden hat.

Seit Anfang 2020 erforschen der Physikprofessor und sein Forschungsteam das Verhalten von Coronaviren in elektrischen Feldern und erstellen wochenlange komplexe Computersimulationen.

In der Simulation laufen die Viren durch ein elektrisches Spannungsfeld, das zwischen zwei Metallplatten entsteht. Diese Technologie ist nicht wirklich neu. Es wird beispielsweise in der Lebensmittelindustrie zur Desinfektion eingesetzt. Für Bakterien wird allerdings Hochspannung benötigt, während das Verfahren aus Kassel mit geringem Strom (etwa aus Batterien) arbeitet.

Garcia erklärt, dass Coronaviren „extrem instabil“ sind und dass Niederspannung ihre Struktur ändert und dadurch inaktiv wird. Das bedeutet, dass die Viren weiterhin existieren, aber nicht mehr an andere Zellen andocken können und somit ungefährlich sind. „Es ist kein Problem, wenn man das Virus einatmet“, erklärt Garcia.

Auch Therapien und Impfungen greifen das Spike-Protein an. Spike-Proteine ​​reagieren durch Mutationen noch empfindlicher auf die elektrische Spannung, sodass sie sofort inaktiv sind, sobald sie mit einem elektrischen Spannungsfeld in Kontakt kommen.

Luftfilter könnten leicht mit einem Spannungsfeld aufgerüstet werden, sagt Garcia. Ein neues System ist nicht erforderlich und das Spannungsverfahren ist auf Dauer kostengünstiger, da es wenig Energie benötigt.

Ein Filter, der die Viren aus der Luft filtert, muss regelmäßig ausgetauscht werden – das ist bei der Methode aus Kassel nicht nötig. Wie die Installation genau funktioniert und wie ein solches Gerät genau aussehen kann, forschen derzeit Ingenieure der Universität Kassel.

Auch wenn in Kassel aktuell der Fokus auf Luftfiltern liegt: Garcia sieht die Möglichkeit, ein Mini-Gerät in Masken zu verbauen: "Das kann ich mir für Veranstaltungen in geschlossenen Räumen, zum Beispiel in Diskotheken, vorstellen, aber nicht für den Alltag."

Ein solches Masken-Upgrade wäre sehr praktisch, Garcia kann noch nicht abschätzen, wie viel es kosten würde. Für seinen Corona-Killer hat er jetzt ein Patent angemeldet, es fehlt nur noch eine Firma, die das Verfahren in Luftfiltern ausprobieren möchte.

Bisher basieren die Erkenntnisse auf physikalischen Modellen, die abschließend in der Praxis überprüft werden müssen. Doch Garcia und sein Forschungsteam sind optimistisch, dass alles nach Plan verläuft.

Zur Optimierung des Onlineangebotes verwendet der Hessische Rundfunk Zählpixel, die eine statistische Auswertung Ihres Surfverhaltens auf unserer Website ermöglichen. Hier können Sie der Erhebung und Übermittlung der Daten widersprechen. Weitere Informationen zum Datenschutz

Hier können Sie festlegen, ob externe Inhalte (Text, Bild, Video ...) ohne erneute Zustimmung angezeigt werden sollen. Wenn aktiviert, verbindet sich Ihr Browser beim Zugriff auf die Inhalte mit dem Anbieter. Im Falle einer Deaktivierung wird Ihre Einwilligung auf der entsprechenden Seite erneut eingeholt. Weitere Informationen zum Datenschutz

ation=200)" class="scrollToTop">Top